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Spanisch-Austausch // Teil I: Berlin

20180324 Austausch Berlin Albacete 00Wie Antonio wohl wirklich aussieht? Was ist, wenn Beatrice mich nicht versteht – und ich sie nicht? Werden Ignacio und ich uns was zu erzählen haben?

Mit vielen Fragen im Kopf und Herzklopfen vor der ersten Begegnung erwarteten wir am 17. März am Flughafen Schönefeld unsere Austauschgruppe aus Albacete.

 In der Woche vor den Osterferien bekamen wir das erste Mal Besuch von einer spanischen Schülergruppe. Aufregend war es nicht nur für die 19 Schülerinnen und Schüler der 10c und der 10s und deren Eltern, sondern natürlich auch für uns als Betreuende. Würden die Lehrerinnen auch „in echt“ so nett und offen sein, wie wir aufgrund der vielen Mails und Whatsapp-Nachrichten annahmen? Alle Sorgen waren unbegründet, denn es war ein herzlicher Empfang. Typisch spanisch begrüßten viele ihre Austauschpartnerinnen gleich mit zwei besos auf die Wange. Und angesichts des Kälteschocks – minus 10 Grad und eisigen Wind hat man in Albacete noch nicht gesehen – hatten alle auch gleich ein erstes Gesprächsthema.
Den Rest des ersten  Tages verbrachten die Gäste mit ihren jeweiligen Familien. Am nächsten Vormittag trafen wir uns alle in Tiefwerder. Dank Herrn Lemke durften wir das Gelände des Vereins Pro Sport Berlin für Kennenlern-Spiele und ein ausgiebiges zweites Frühstück nutzen. Ein Teil der Gruppe besuchte anschließend Karls Erdbeerhof, andere machten Ausflüge zu Berliner Sehenswürdigkeiten.
Am Montag bekamen die Spanier*innen den wohl größten Unterschied zwischen ihrem Schulalltag und dem eines deutschen Schülers zu spüren: Bereits um 7.45 Uhr trafen wir Frau Kaufmann zu einem Grußwort in der Schule. Nach einer kurzen Schulführung 20180324 Austausch Berlin Albacete 000verteilten  die Austauschschüler*innen sich auf verschiedene Klassen, um einen Eindruck von unserem Schulunterricht zu bekommen. Anschließend besuchte die Spanisch-Gruppe die Gedenkstätte Sachsenhausen.
Den regulären Schultag am Dienstag nutzten die Gäste aus Albacete für eine ausführliche Berlin-Besichtigung einschließlich Besuch des Reichstages. Natürlich gibt es auch zu diesen beiden Tagen eine Menge Fotos, von denen einige als Slideshow bei youtube zu sehen sind.
Aufgrund der Präsentationsprüfungen des 4. Semesters hatten wir an den beiden darauffolgenden Tagen Zeit für gemeinsame Aktivitäten. Auf Wunsch einiger Schülerinnen starteten wir den Mittwoch sehr sportlich. In der Boulderhalle in Haselhorst verausgabten sich die 40 Jugendlichen an den zahlreichen Kletterwänden. Im Anschluss besichtigten wir die East Side Gallery und entließen die Gruppe an der Spree. Ein Teil der Spanier*innen besuchte noch das Pergamon Museum.
20180324 Austausch Berlin Albacete 4222Für den Donnerstag war ein Ausflug nach Sancoussi geplant. Also trotzten wir dem Regen und Temperaturen nahe des Gefrierpunkts und fuhren mit dem Bus nach Potsdam. Wegen des schlechten Wetters verkürzten wir den Besuch der Parkanlagen allerdings etwas und schauten uns das Holländische Viertel an. Die frühere Rückkehr nach Spandau kam den Schüler*innen gelegen: So hatten sie genügend Zeit, um sich für die Abschiedsfeier schick zu machen und alles vorzubereiten.
Am späten Nachmittag traf sich die ganze Gruppe (später auch die Lehrer*innen) in einem von einer Schülerin organisierten Gemeinderaum. Die Schüler*innen hatten neben allerlei Knabberzeug und Getränken auch ihre Bluetooth-Boxen zur musikalischen Beschallung mitgebracht. Auch weil man sich angesichts der Lautstärke kaum noch unterhalten konnte, hatten die Jugendlichen wenig Mühe, ihre Lehrer*innen zum Mittanzen zu bewegen. Als irgendwann im Laufe des Abends mal Ruhe eingekehrt war, schnappte sich einer der spanischen Austauschschüler eine Gitarre. Erst spielte er einige spanische Lieder, gesanglich begleitet von einer Mitschülerin. Bei dem Chart-Hit „Despacito“ ging seine eigene Stimme dann allerdings unter: Alle, die den Text kannten (und auch die nicht so textsicheren) stimmten beim Refrain mit ein.
Keine zehn Stunden später, am frühen Freitagmorgen, wartete der Bus an der Schule, um die Austausch-Gruppe zum Flughafen zu fahren. Nach einer anstrengenden, aber auch viel zu kurzen Woche verabschiedeten sich die Schüler*innen ausführlich voneinander.
Wie schön, dass es nur ein vorübergehender Abschied war: Ende Juni sehen wir uns in Albacete schon wieder – und zwar nicht nur einen Tag länger als diesmal in Berlin, sondern auch mit garantiert gutem Spanien-Sonnen-Wetter.